Dieses
soll ein kleiner Abriß über
unser, über mein Erleben in den Kinder-, Jugend- und Mannesjahren
sein. Unsere Familie, aber auch mich trafen in den vergangenen
Jahren schwere Schicksalsschläge, die oft bis an die Grenzen
der Verzweiflung, des Aufgebens gingen.
Beim Niederschreiben dieser Geschichten
und Erinnerungen, aber auch schon früher, sind meine Geschwister und ich überwältigt
von den aufopferungsvollen Taten, dem unvergessenen Elan und Mut
unserer Mutter, die es wahrlich nicht leicht hatte in den Schicksalsjahren.
Trauer und Bitternis, Aufatmen und
Dankbarkeit, grenzenloser Mut und Angst, Hoffnung und todbringende
Verzweiflung, Tatkraft und lähmende Apathie, Überlebenswille
und Schwermut, erfinderisches Durchboxen und willenloses Treiben:
alle diese Gefühle
durchlebten wir.
Verzweifelte Menschen überstanden
das Inferno des Schicksaljahrs 1945. Sie suchten und fanden Halt,
Sicherheit und Existenz im verbliebenen Deutschland, im Osten,
wie im Westen. Die Wahl hatten sie nicht. Der Zufall bestimmte
die Richtung und den Platz.
Ein jeder hat seine Biographie, auf
die er stolz sei, zu der er stehen sollte, die er einbringt
in die Einheit unseres neuen Deutschlands.
In heimatlicher Verbundenheit mit allen Danzigern nach Danziger
Wappenspruch:
Nec temere, nec timide |
Weder unbesonnen, noch furchtsam |
Anton Schwarz
Schwerin, 15. März 1998 |
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