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Einleitung Josef Leo Johannes

Nachtrag anläßlich der Einweihung des Mahnmals, zum Gedenken an die Toten des Gefängnisses Schießstange, in Danzig.

     
 

58 (achtundfünfzig), Jahre sollten vergehen, um unseres verstorbenen Vaters Josef Schwarz und der über 1100 Toten zu gedenken, die im Danziger „Gefängnis Schießstange“ ums Leben kamen.

Auf Einladung des Bundes der Deutschen Minderheit in Danzig (Gdansk) nahmen mein Bruder und ich mit unseren Ehefrauen am 31. Oktober 2003 an der Enthüllung und Einweihung eines Denkmals zu Ehren der Verstorbenen teil.

In tiefer Trauer gedachten wir unseres Vaters und der anderen unschuldigen Menschen.

Wir schämten uns unserer Tränen nicht.

Dieses Denkmal wurde an der Stelle errichtet, in dessen Bereich die von April 1945 bis April 1946 verstorbenen, meist Deutsche, in Panzergräben und Schützenlöchern, verscharrt wurden.

Erst nach dem Sturz von Diktaturen fanden sich die Totenlisten in den Archiven des Gefängnisses. Vorher waren angeblich keine vorhanden.

„Ihnen zu Ehren und zu Ehren Tausender unbekannter Opfer der Typhus – Epidemie! i m Gefängnis, wurde dieses Denkmal errichtet“. So steht es auf dem Gedenkstein. Welch ein Hohn, diese Halbwahrheit!

Unschuldige deutsche Männer und Frauen wurden inhaftiert, nur weil sie Deutsche waren. Sie verstarben unter unmenschlichen Bedingungen der Haft.

Unser Dank gilt allen, die mit dazu beigetragen haben, daß dieses Mahnmal entstehen konnte. Unser ganz besonderer Dank gebührt der Danziger Deutschen Minderheit für ihren unermüdlichen Einsatz zum Entstehen dieser Gedenkstätte und dem deutschen Generalkonsul für seine Worte des Gedenkens.

Ganz besonders danken wir unserer Herbergsmutter, Frau Zofia Mikulska, die sich rührend um uns sorgte und zum Gelingen unserer Reise beigetragen hat.

Anton (Toni) Schwarz, im November 2003

Den Toten zum Gedenken- den Lebenden zur Mahnung an die Pflicht

P.S. Von Georg: Sein Bruder Helmut erzählte mir, daß er dort einen Mann gesprochen habe, der damals als 19-jähriger die Menschen vergraben mußte. Er sagte: „Es waren nicht alle tot, als man sie in die Löcher geworfen und vergraben hat“. - Genauso ist es mit den Toten des Narviklagers geschehen, unter denen sich auch unser Vater Leo befand.

     
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